Sehr geehrter Herr Vorsitzender des Verwaltungsrates,
Sehr geehrter Herr Generaldirektor,
Meine Damen und Herren,

Intervention von Albert Anor im Namen der AILP (AIFT – IVG)
Am 7. Oktober 2024 haben die palästinensischen Gewerkschaften zu einem 15-minütigen internationalen Streik aufgerufen. Trotz der von Israel vor der ILO eingegangenen Verpflichtungen bleiben bis heute mehr als 200000 Beschäftigte im Westjordanland und im Gazastreifen seit dem 7. Oktober 2023 ohne Arbeit und ohne Lohn.
Der Verwaltungsrat der ILO hat beschlossen, dieser Konferenz einen Resolutionsentwurf zu den besetzten arabischen Gebieten vorzuschlagen. Die zur Unterstützung dieser Resolution vorgelegten Hintergrundinformationen sind natürlich schon mehrere Monate alt. In diesen Monaten wurden Experten, humanitäre Helfer und zahlreiche Journalisten – offenbar absichtlich – von der Besatzungsmacht ins Visier genommen und verloren dabei ihr Leben. Im Jahr 2024 fiel das Bruttoinlandsprodukt in den besetzten Gebieten um 28% und im Gazastreifen um 82% (Arbeitslosenquote 79,7%), wo der Konsum um 80% zurückging. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden mehr als 50.000 Menschen getötet, hauptsächlich Frauen und Kinder. Die UNRWA selbst, die 13.000 Menschen beschäftigt oder beschäftigt hat, wurde von den Israelis beschossen, ebenso das Internationale Komitee vom Roten Kreuz.
Diese Zahlen berücksichtigen natürlich nicht die sehr vielen Kinder und ihre Mütter, die bei denselben Operationen unter den Bomben verschwunden sind.
Der Internationale Verband für Geistesfreiheit, den ich hier vertrete, kämpft weltweit für die Gewissensfreiheit in allen Bereichen des Lebens. In dieser Eigenschaft hat uns einer ihrer Präsidenten, der seinerzeit Mitglied des Verwaltungsrats der ILO war, unser Genosse Marc Blondel, vorgeschlagen, unsere Kandidatur zu präsentieren, um unseren Standpunkt als INGO einzubringen.

Die Delegation der AILP (AIFT IVG) bei der ILO: Alain Collard und Michel Godicheau
Die Zahlen, die ich soeben genannt habe, können nur eine Bedeutung haben, nämlich die, die mit weltweiter Traurigkeit und Entsetzen von allen ehrlichen Menschen festgestellt wird: Es handelt sich hier nicht um einen Konflikt um Territorien, einen Konflikt um Religionen, es handelt sich um einen grenzenlosen Massenmord. Der Beweis dafür ist, dass die Besatzungsmacht mit der Effizienz moderner Technologien vor allem Frauen und Kinder, aber auch Moscheen und Kirchen von Christen, seien sie Palästinenser oder Libanesen, angegriffen hat. Frauen, Männer und Kinder werden sowohl für das, was sie denken, als auch für das, was sie sind, ins Visier genommen: ArbeitgeberInnen, ArbeitnehmerInnen, BeamtInnen, humanitäre HelferInnen und ihre Familien, mit einem Wort: PalästinenserInnen und all diejenigen, die die Zivilbevölkerung unterstützen.
Aus diesem Grund ist unser internationaler Verband in dieser 113. ITC bereit, alle Beteiligten zu unterstützen, die sich für einen sofortigen und endgültigen Waffenstillstand und ein Verbot von Waffenverkäufen an Israel einsetzen.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.